Die Corona-Krise hat das Gastgewerbe in eine bedrohliche Krise gestürzt. Obwohl nach dem Monat Juni auch im Juli positive Auswirkungen auf die Gäste- und Übernachtungszahlen in Frankfurt am Main im Vergleich zu den vorherigen Monaten sichtbar waren, bleibt die Gesamtsituation schwierig. Trotz Lockerungen der Schutzmaßnahmen, konnte mit 306.861 Übernachtungen (- 67 Prozent gegenüber 2019) und 168.282 Übernachtungsgästen (- 69,7 Prozent geg. 2019) von einem Normalbetrieb nicht die Rede sein. Besonders die Auslandsgäste blieben auch aufgrund von weltweit gültigen Reisebeschränkungen aus und verursachten mit 87.614 Nächten einen Rückgang im Juli – gegenüber dem Vorjahr – von 78,6 Prozent.
Insgesamt konnten in den ersten sieben Monaten des Corona-Jahres 2020 damit 2.723.297 Übernachtungen – ein Minus von 55,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und 1.478.067 Übernachtungsgäste (- 58,2 Prozent) gezählt werden. Dabei kann auch eine leicht gestiegene durchschnittliche Verweildauer von 1,73 auf 1,84 Tage die Hoteliers nicht über die bisherigen Verluste hinwegtrösten.
Durch die Corona-bedingten Einreisebeschränkungen änderte sich im Juli auch das Verhältnis der inländischen (73 Prozent) zu den ausländischen (27 Prozent) Gästen. Auf die ersten sieben Monate des laufenden Jahres insgesamt berechnet brach der Inlandsmarkt um 53,9 Prozent und der Auslandsmarkt um 60,7 Prozent ein. Die wirtschaftlich wichtigen Auslandsmärkte verzeichneten seit Beginn der Coronakrise ausnahmslos große Einbrüche: USA (- 64,8 Prozent), China (- 69,8 Prozent), Spanien (- 67,2 Prozent), Großbritannien (- 65,3 Prozent) und Italien (- 53,5 Prozent),
Aufgrund der angeordneten Schutzmaßnahmen, mussten die Beherbergungsbetriebe zudem zahlreiche Auflagen erfüllen, die die wirtschaftliche Situation der Betreiber nicht verbessert haben. Auch vor dem Hintergrund der insgesamt niedrigeren Nachfrage hat sich das Bettenangebot gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 45.354 Betten in 256 geöffneten Betrieben (305 Betriebe in 2019) reduziert. Die durchschnittliche Auslastung sank somit auf 21,3 Prozent.
Die Verzweifelung im Gastgewerbe ist groß, viele Gewerbetreibende in der Branche wissen nicht, wie es weitergehen soll. Die prekäre Situation verdeutlicht auch die wirtschaftliche Gesamtbedeutung und zugleich die Abhängigkeit des Gastgewerbes von der Messe- und Eventbranche in der Mainmetropole. Es wird überdeutlich, dass (von vielen Medien, verächtlich als „Partyvolk“ bezeichnete) Frankfurter allein kaum für die Prosperität des Gastgewerbes verantwortlich zeichnen, vielmehr sind es Touristen und Geschäftsreisende, die die Kassen der Gastwirte und Hoteliers füllen und somit für sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen sorgen – so Messen und Events stattfinden können.